Der Verband hat es sich zur Aufgabe gemacht, den „alten Schlag“ bzw. die alte Rasse des Freibergerpferdes, (früher Jurapferd genannt) zu erhalten, also Genetik des Freibergerpferdes (Gen-Pool bis 1950). Diesen Gen-Pool wollen wir möglichst auf breiter Basis sicher stellen, in dem noch verfügbare Genetik der neun rezenten Ur-Hengstblutlinien und Stutenstämme erhalten ist, bzw. deren genetische Präsenz wieder gut rekonstruierbar ist. 

Hier existiert bereits Zuchtmaterial, das seit mehr als siebzig Jahren „rein“ gezogen wurde. So ist es möglich, durch geschicktes an paaren den gewünschten Pferdetyp, leicht, mittel oder schwer, zu züchten. Auf diese Weise reagiert man auf den Markt und die Kundenwünsche mit einem vielseitigen Pferd, dem Charakterstärke, Leichtfuttrigkeit und Gesundheit zu eigen ist, und das ohne erneut einkreuzen zu müssen, unter Inkaufnahme gewisser Risiken. 

Wir wollen verhindern, dass letztendlich der Freiberger dieselbe Genetik und Abstammung wie ein Warmblutpferd aufweist, denn der heutige Freiberger ist davon nicht weit entfernt. Der Freiberger soll noch eine echte Rasse bleiben und nicht im grossen Warmblut Genpool verschwinden. 

Ausgehend von guter Zuchtleitung, Zuchtberatung und dementsprechender Selektion ist ein Zuchtfortschritt zu realisieren, das Zuchtziel sicherer erreichbar; benötigt jedoch einen gewissen Zeitrahmen. Demzufolge ist die Wertschöpfung aus der Zucht insgesamt grösser, weil weniger Ausfälle. 

Dies im Gegensatz dazu, dank breiter Streuung der Zuchtprodukte und als Resultat des Einkreuzens, welche die vielen unterschiedlichen Founderhengste mit weitgehend unbekanntem Einfluss in der Rasse bewirken, denn nicht immer werden nur die guten Eigenschaften der „Founder„ übertragen. Aus unserer Sicht ist es für den Erhalt der Rasse zwingend erforderlich, diesen wertvollen und gesunden Gen-Pool zu erhalten, denn heute gilt die Ur-Rasse mit nur noch siebzehn Hengsten und 200 Stuten gemäß „GEH“ als extrem gefährdet. 

Wir wollen die Population, vorzugsweise mit Neuzüchtern, auf einen Bestand von mindestens 1000 Muttertieren anheben, um der Gefahr des Aussterbens wirksam und langfristig zu begegnen. Dieses Ziel soll mit verschiedenen Maßnahmen erreicht werden, zur Klarstellung:

  1. Wir sprechen hier von einer Biodiversität und dem Gen-Pool einer Ur-Rasse. Basis ist das Jurapferd, nebst den verwandten Ardenner, Comtois, und schweren Anglonormänner Halbblutpferden. Hauptsächlich hengstseitig wurde bis zum Jahr 1950 immer sehr wenig genealogisch verwandte  Fremdgenetik in die Zucht hereingenommen. (siehe Rassegeschichte)
  2. In den Freiberger Pferden ist die Genetik aller ehemals in der Schweiz gezüchteten Pferderassen noch existent. Er stellt ein lebendes Kulturgut ersten Ranges dar, ist er doch mit der Geschichte unseres Landes auf das Engste verbunden. Seine Vorfahren dienten unserem Land über lange Zeit als Arbeits- und Zugtiere und versahen nicht zuletzt, auch in der Armee treu ihren Dienst.
  3. Die gefährdete Rasse muss weiter erhalten bleiben, denn sie besitzt Eigenschaften, die gegenwärtig nicht genug gewürdigt werden, als da sind: Charakter, Gesundheit, Konstitution, Langlebigkeit, Futterverwertung, Fruchtbarkeit, wenig Geburtsschwierigkeiten, gute Muttereigenschaften, und Widerstandsfähig gegenüber Krankheiten. Die gefährdete Rasse hat einen langen Entwicklungsprozess durchlaufen, und ist Jahrhunderte alt. Die Behauptung sie sei etwa 1890 entstanden, ist zu simpel und wird aus irgendwelchen Gründen zu einseitig dargestellt, könnte man hier doch fast von „Geschichtsklitterung“ reden, sofern man das bei Darstellung der Entwicklungsgeschichte einer Rasse so sagen darf. 

    Ehrbar und edel ist die Aufgabe, das ursprüngliche Freibergerpferd als die letzte echte Schweizer Pferderasse, die eine Sonderstellung innerhalb der Pferderassen einnimmt und als züchterische Höchstleistung unserer Vorfahren gilt, der Nachwelt zu erhalten.
     
Schön, dass es den echten Freiberger noch gibt… 

Wir züchten ihn.

 

Interessenvertretung der Rasse

Der Eidgenössische Verband des reinrassigen Freibergerpferdes setzt sich für den Erhalt des Urfreibergers ein.

Es handelt sich hier um eine gesamtschweizerisch aktive Züchterschaft mit Zuchtinseln in Deutschland und Frankreich.

Der Verband RRFB wurde am 23.8.2008 gegründet und ist auf privater Basis finanziert, ohne staatliche Unterstützung. Er ist vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) noch nicht als Zuchtorganisation anerkannt. Ein Gesuch um Anerkennung des Verbandes wurde eingereicht und ist hängig. Der Verband ist jedoch ein anerkannter Verband nach schweizerischem Recht. Das Urfreiberger Pferd als solches ist durch das BLW anerkannt. In weitesten Sinn ist eine Anerkennung durch das BLW so nicht notwendig.

Grundsätzlich bezweckt der Verband den Genpool der Rasse und mit ihr die Biodiversität zu erhalten. Den Urfreiberger wieder in Brot und Arbeit zu bringen und bäuerliche Einkommen zu ermöglichen. Ein weiteres Ziel des Verbandes besteht unter anderem darin, mit preiswerten einfachen Strukturen zu arbeiten.

Alle Nachkommen, die von Elterntieren mit Genetik vor dem 1. Januar 1950 abstammen, gelten als Urfreiberger oder reinrassige Freiberger, sofern kein Fremdblut nach 1950 eingekreuzt wurde. Ausgenommen ist der Hengst Shagia 1 (1941), er und seine Nachkommen sind von der Zucht ausgeschlossen und gelten nicht als Urfreiberger.